Unsere Positionen

Das Netzwerk queerGLP bietet allen, die sich im Bereich der LGBTIQ*-Politik (lesbisch, schwul, bisexuell, Trans*, Inter*, Queer) engagieren möchten, einen geeigneten Rahmen. Die queerGLP tritt jährlich an der Zurich Pride, der Pride in der Romandie sowie an diversen weiteren Events in Erscheinung. Das Netzwerk engagiert sich in politischen Formationen und überparteilichen Vereinigungen. Das Ziel ist, zusammen mit der Mutterpartei 100 % Gleichstellung und mehr gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen.

Positionspapier LGBTIQ*

Das Netzwerk queer glp setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der sich alle unabhängig von sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck oder Geschlechtsmerkmalen frei und selbstbestimmt entfalten dürfen und können. Wo privates Handeln und das wertvolle Engagement von gemeinnützigen Organisationen zur Umsetzung dieses Ziels nicht ausreicht, braucht es Reformen, politische Massnahmen und die ergänzende, auch finanzielle, Unterstützung von Bund, Kanto-nen und/oder Gemeinden. Es ist Zeit für echte Gleichberechtigung.

Keine Chance für Diskriminierung, Hass und Hetze

Mit der Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm ist Hetze insbesondere gegen homo- und bisexuelle Personen eine Straftat. Die heutige Gesetzeslage in der Schweiz bietet diesen Schutz jedoch nicht bei inter- oder transfeindlicher Hetze oder Diskriminierung. Wir setzen uns dafür ein, dass die Anti-Rassismusstrafnorm auch den Schutz von trans, inklusive nicht-binären, und intergeschlechtlichen Personen gewährleistet. Wir unterstützen einen griffigen und lückenlosen Diskriminierungsschutz für alle LGBTIQ*-Menschen, auch im Privatrecht.

Ja zur Vielfalt der Lebensformen

Die Aufgabe des Staates ist es, einen Rahmen für unser Zusammenleben zu bieten und nicht, in das Privatleben der Menschen einzugreifen. Wir stehen für die Vielfalt ein und sind gegen eine Privilegierung einzelner Lebensformen. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass die grünliberale parlamentarische Initiative «Ehe für Alle», 2013 lanciert, nach achtjährigem Engagement endlich von der Bevölkerung an der Urne mit grosser Mehrheit angenommen wurde, inklusive Gleichberechtigung in den Bereichen Adoption und Fortpflanzungsmedizin.

Selbstbestimmung beim Geschlechtseintrag und über den eigenen Körper

Schluss mit der gesetzlichen Diskriminierung aufgrund des Personenstandsregisters

Obwohl alle vor dem Gesetz gleich sind, diskriminiert der Staat selbst mit den binär begrenzten Möglichkeiten des amtlichen Geschlechtseintrages. Unser binäres und amtlich festgelegtes Geschlechtersystem erfordert zwingend eine amtliche Zuweisung zu Mann oder Frau und macht damit nicht binäre Menschen unsichtbar. Das diskriminiert alle, die sich weder als (ausschliesslich) weiblich noch (ausschliesslich) männlich identifizieren. Sehr zu begrüssen ist die Stellungnahme der NEK vom 15.10.2020, welche den Handlungsbedarf bestätigt und mögliche Massnahmen aufzeigt.[1]

Wir unterstützen das Recht auf einen alternativen Geschlechtseintrag sowie das Recht auf einen Verzicht auf den Geschlechtseintrag, was insbesondere für nicht binäre Menschen von Bedeutung ist.

Engagement für LGBTIQ* international und bei der Gewährung von Asyl

In vielen Ländern der Welt werden LGBTIQ* -Menschen nach wie vor verfolgt, diskriminiert und unterdrückt. Die Schweiz steht in der Pflicht, sich auf allen geeigneten Ebenen international konsequent für die Einhaltung der Menschenrechte von LGBTIQ*-Menschen einsetzen. Wir fordern, dass für alle LGBTIQ*-Asylsuchenden ein faires Verfahren gewährleistet wird, in dem sie ihren Fluchtgrund zu dem Zeitpunkt, in dem sie zum Coming-out bereit sind, frei vorbringen können. Ihr Gesuch soll von Mitarbeitenden, die mit dem Thema vertraut sind und die spezifischen Menschenrechte achten, beurteilt werden. Dazu braucht es Schulungen aller Beteiligten, etwa von Dolmetscher*innen oder Gesundheitsfachpersonen, sowie konsequent sichere Unterbringungen, was in der Regel nur ausserhalb von Kollektivunterkünften gewährleistet werden kann.