Mittwoch, 19. Juni 2019

Pestizide und Überdüngung: Beenden wir das Trauerspiel. Jetzt.

Im Jahr 2012 beschloss das Parlament auf Initiative von Tiana Moser einen Aktionsplan zur Reduktion von Pestiziden. Im Jahr 2016 stellte der Bundesrat im Rahmen eines Postulates von Kathrin Bertschy fest, dass keines der 13 Umweltziele in der Landwirtschaft erreicht wird. Seither hat sich nichts geändert. Dennoch lehnt es der Bundesrat ab, den Aktionsplan gegen Pestizide mit den nötigen Mitteln auszustatten und auch die Überdüngung schreitet voran. Der Nationalrat hat es heute in der Hand, dieses Trauerspiel endlich zu beenden, indem er die Gegenvorschläge von Kathrin Bertschy und Beat Jans annimmt. Ansonsten ist ein Ja zur Trinkwasserinitiative zwingend.

Die Schweizer Gewässer und Böden sind stark mit Pestiziden belastet. Das ist nicht nur ökologisch problematisch, sondern hat auch Konsequenzen für unser Trinkwasser. Auch der Überdüngung muss endlich Einhalt geboten werden. „Die Schweiz kann nicht weiter Milliarden in die Landwirtschaft investieren, wenn diese gleichzeitig unsere Böden und Gewässer mit überhöhtem Düngereinsatz und Pestiziden verschmutzt“, so Tiana Moser. Ein griffiger Gegenvorschlag zur Trinkwasserinitiative ist unumgänglich. Die Grünliberalen verlangen die Reduktion der Stoffeinträge (Pflanzenschutzmittel, Dünger, Tiermedikamente) aus der Landwirtschaft auf ein für das Ökosystem nachhaltig verträgliches Mass. Werden diese Ziele bis 2030 mit Branchenvereinbarungen nicht erreicht, sind ein Verbot der schädlichsten Pestizide sowie eine Begrenzung der Futtermittelimporte unumgänglich.

 

Der Handlungsbedarf ist klar

Die Schweizer Gewässer und Böden sind stark mit Pestiziden belastet. Das ist nicht nur ökologisch problematisch, sondern hat auch Konsequenzen für unser Trinkwasser. Die hohe Belastung wurde mit der im April 2017 erschienenen Studie der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) erneut bestätigt. Schweizer Kleingewässer weisen eine Vielzahl von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden in zu hohen Konzentrationen auf. Sowohl die geltenden als auch die zukünftigen ökotoxikologischen Grenzwerte wurden in keinem der untersuchten Gewässer eingehalten. Es ist offensichtlich, dass ein akuter Handlungsbedarf besteht. Um die nötige Senkung der Risiken zu erreichen, muss vor allem bei der Landwirtschaftspolitik angesetzt werden.