Donnerstag, 25. Juni 2020

Für Fachkräfte und Familien: Mogelpackung ablehnen, Individualbesteuerung einführen

Eine heute von Avenir Suisse veröffentlichte Studie zeigt, dass unser aktuelles Steuersystem den Fachkräftemangel verschärft. Es ist insbesondere ein Hindernis für ein stärkeres berufliches Engagement der Frauen. Eine allgemeine Erhöhung des Kinderabzugs bei der direkten Bundessteuer wird dieses Problem nicht lösen. Im Interesse der Wirtschaft und einer modernen Familienpolitik muss diese Mogelpackung in der Volksabstimmung vom 27. September deshalb abgelehnt werden. Damit bleiben die Mittel frei für die Einführung der Individualbesteuerung, die gemäss Studie das "beste Kosten-Nutzen-Verhältnis unter vielen Optionen" aufweist. Weiter unterstützen die Grünliberalen die Wiederaufnahme der ursprünglichen Vorlage des Bundesrats zur gezielten Entlastung der familienexternen Kinderbetreuung.

"Bei der allgemeinen Erhöhung des Kinderabzugs handelt es sich um eine aus volkswirtschaftlicher Sicht teure Entlastungsmassnahme mit voraussichtlich geringer (oder gar negativer) Wirkung auf die Beschäftigung“, so lautet das Fazit der Studie von Avenir Suisse. Mit Blick auf den Fachkräftemangel und die angespannte Lage beim Bundeshaushalt kann sich die Schweiz diese nicht zielgerichtete Mogelpackung unter dem Titel «Änderung des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer» schlicht nicht leisten. Ein Nein der Schweizer Stimmbevölkerung am 27. September ist die richtige Antwort.


Das Arbeitskräftepotential wird in der Schweiz bei Weitem nicht ausgeschöpft. Es handelt sich dabei häufig um gut ausgebildete Frauen, die weniger arbeiten als sie gerne würden. Das verstärkt den Fachkräftemangel. Einer der Hauptgründe ist die überproportional hohe Steuerbelastung auf dem Zweitverdienst, die einen grossen Teil des zusätzlichen Einkommens wegfrisst. Die Lösung für dieses Problem ist die Einführung der Individualbesteuerung. Weiter unterstützen die Grünliberalen die Wiederaufnahme der ursprünglichen Vorlage des Bundesrats zur gezielten Entlastung der familienexternen Kinderbetreuung, wie dies eine breit abgestützte parlamentarische Initiative verlangt.